Redaktion René Schellbach

Journalist & PR-Experte
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Kleine Firmen tun zu wenig fürs Image

KMU sind die Säule der Wirtschaft, aber – sorry – SIE sind für Ihr Bild in der Presse mitverantwortlich. Ich bin selbst Journalist, habe bis vor kurzem eine Zeitschrift für IT-Entscheider im Handel gemacht. Dabei machte ich oft die Erfahrung, dass kleine Firmen gar nicht merken, auf welchem Schatz an interessanten Themen sie sitzen. Oft habe ich dem Chef – nur er gibt Auskunft – lange hinterher telefoniert. Nie da, keine Zeit, bitte später, wir haben kein vorbereitetes Pressematerial.

Mein Tipp: Fangen Sie nicht gleich mit FAZ oder Handelsblatt an. Regionalzeitungen sind oft an Themen aus der Region interessiert (und sie werden von den großen Blättern gelesen). Und bitte denken Sie nicht nur ans Jammern über Bürokratismus, Lohnnebenkosten und die allmächtigen Großunternehmen. Die Kleinen haben einen großen Vorteil: Sie müssen ihre Pressestatements nicht über viele Abteilungen hinweg abstimmen.

Schreiben Sie als Basis-Pressemitteilung ein bis zwei Seiten über die Produkte, die Macher und die Historie ihrer Firma – kein Fachchinesisch, keine Werbesprüche, eher wie die Erläuterungen im Freundeskreis. Und denken Sie an News: Was ist aktuell los bei Ihnen. Gibt es ein spannendes neues Projekt? Neue Aufträge? Und denken Sie an Gesichter. "Es gibt keine interessanteren Geschichten für die Leute als Geschichten über Leute." So lautet ein Grundsatz im Journalismus. Ja, Sie selbst können interessant sein.

Warum rufen Sie nicht einfach mal bei der Redaktion an? Aber bitte machen Sie sich vorher Gedanken, was Sie "rüberbringen" wollen. Bitte nur ein Thema, kein großes Sammelsurium und nicht nur jammern. Bevor Sie einen Kunden anrufen, machen Sie sich doch auch Gedanken, was er brauchen könnte.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.

Statement bei Xing, 06.05.2008